Sparen für die Auswanderung: So einfach geht’s

Die (meisten) der zukünftigen Auswanderer müssen sparen, schließlich kann eine Auswanderung hohe Kosten verursachen. Neben möglichen Reise-, Umzugs- und Visakosten gilt dies insbesondere für Firmengründer und Arbeitssuchende, denen über einen längeren Zeitraum erst mal kein regelmäßiges Einkommen zur Verfügung steht. Entscheidend sind dann die finanziellen Reserven. Es gilt frühzeitig und gewissenhaft den eigenen Finanzbedarf zu ermitteln und dann mit dem Sparen zu beginnen. Wie das geht, wird im Folgenden gezeigt:

# 1 Haushaltsbuch führen

Mittels Haushaltsbuch lassen sich schnell alle überflüssigen Kosten identifizieren. Hierfür kann man entweder ein Computerprogramm wie Excel nutzen oder auch einfach nur ein Blatt Papier, Stift und Taschenrechner. Zunächst sollten alle Belege und Quittungen gesammelt werden. Danach folgt die Erfassung aller Einnahmen der im Haushalt lebenden Personen (Gehalt, Kindergeld usw.) sowie die Erfassung der Kosten (Miete, Strom, Versicherungen, Lebensmittel usw.) auf Basis der Kontoauszüge. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums haben Haushalte mit Haushaltbuch eine jährliche Kostenersparnis von 20%.

# 2: Sonstige Tipps

Ein separates Auswanderungs-Konto kann dabei helfen, den Überblick über das bisher Ersparte zu behalten. Liegt das Geld auf einem speziellen Konto, kommt man auch weniger in Versuchung das Geld spontan auszugeben. Zudem kann man per Dauerauftrag einen bestimmten Monatsbetrag auf das Konto einzahlen.

  • Aufgrund der aktuellen Euro-Krise sind allerdings die Zinssätze historisch niedrig. Sparbücher und Girokonten bringen momentan allerdings nur geringe Zinsen.
  • Bei flexiblen Tagesgeldkonten gibt’s immerhin noch bis zu 1,5% und man hat außerdem schnellen Zugriff auf das Geld, wenn‘s doch mal eng wird.
  • Wer sein Geld langfristig anlegen kann, für den lohnt sich ein Festgeldkonto mit immerhin knapp 2%.
  • Bei der Kontenauswahl sollte man darauf achten, dass die Kontenführung gebührenfrei ist. Spezielle Online-Konten bieten diesbezüglich häufig bessere Konditionen als die (Filial)-Hausbank.
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#3: Miete und Nebenkosten

Natürlich bietet die Miete und der Bereich Nebenkosten ein riesen Sparpotenzial:

  • Wohnung: Ist die Größe der Wohnung angemessen? Wäre ein Umzug in eine kleinere Wohnung / günstigere Wohnlage oder näher zum Arbeitsplatz möglich? Der Tipp ist natürlich nur sinnvoll wenn die Auswanderung erst in ein paar Jahren geplant ist, da jeder Umzug Geld und Nerven kostet.
  • Miete: Wer in einer größeren Wohnung lebt, kann ggf. einen Mitbewohner aufnehmen und dadurch Miete sparen. Dies lohnt sich vor allem in Großstädten, wo man leicht Zimmer an Austauschstudenten, Praktikanten oder Sprachschüler vermieten kann (Vermietung z.B. über Mitwohnzentrale oder spezielle Studentenportale).
  • Strom/Gas: Hohes Sparpotenzial bietet der Strompreis. Ist man wirklich beim günstigsten Stromanbieter. Der Wechsel ist mittlerweile kinderleicht. Wer mit seinem bisherigen Anbieter zufrieden ist, kann häufig auch zu einem günstigeren Online-Tarif umstellen, bei dem man den Zählerstand selbst ablesen muss.
  • Stand-By/Energiesparen: Wer seinen TV-Receiver im Stand-by-Betrieb laufen lässt (bei 20 Watt in der Stunde), kommt auf jährliche Mehrkosten von ca. 5 Euro. Es lohnt sich daher alle Geräte wie PC, Laptop und TV beim Nichtgebrauch abzuschalten. Zum Energiesparen sollte man außerdem in der gesamten Wohnung Energiesparleuchten / abschaltbare Steckdosenleisten anbringen.

# 4: Bei Lebensmitteln sparen

Einer der größten Bereiche für Sparpotenzial ist das Thema Lebensmittel! Im Folgenden ein paar Tipps.

  • Mittagessen ins Büro mitbringen: Der tägliche Gang in die Kantine oder zum Supermarkt ist für viele Routine. Doch durch selbst zubereitete Gerichte kann man viel Geld sparen. Einfach am Abend vorher kochen und das Essen bis zur Zubereitung (Mikrowelle) im Kühlschrank aufbewahren.
  • Lebensmittel für die gesamte Woche einkaufen: Wer zum Spontankauf in den Supermarkt geht, kauft häufig überflüssige Dinge. Wer vorab den Speiseplan für die gesamte Woche aufstellt und alle Lebensmittel auf einmal einkauft, kann viel sparen. Ein Einkaufszettel als Gedächtnisstütze ist sehr sinnvoll.
  • Günstige Discounter-Produkte statt teure Markenlebensmittel: Wer regelmäßig die Vergleichstests bei Stiftung Warentest und Ökotest liest, wird feststellen, dass die teuren Markenprodukte nicht immer am besten abschneiden. Häufig findet man gleichwertige Produkte (manchmal sogar vom gleichen Hersteller) zum deutlich günstigeren Preis beim Discounter.
  • Restaurantbesuche: Regelmäßige Restaurantbesuche machen Spaß, sind aber leider nicht immer günstig. Zum Essen noch ein guter Wein und schon wird’s richtig teuer. Statt regelmäßiger Restaurantbesuche sollte man häufiger selbst kochen und Freunde/Familie zu Hause bewirten.
  • Für die ganz großen Sparfüchse: Wer sich nicht vorstellen, kann sich für 4,40 Euro pro Tag ausgewogen und gesund zu ernähren, sollte mal einen Blick auf das Sparkochbuch – ernähren nach dem Hartz 4 Regelsatz – werfen

# 5: Beim Auto sparen

Neben den Benzinkosten sind mit dem eigenen Auto zahlreiche weitere versteckte Kosten wie Versicherung, Steuern, Reparaturen und Abgasuntersuchungen verbunden. Daher folgende Tipps:

  • Kurze Strecken grundsätzlich mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen.
  • Das Auto ganz abschaffen und durch öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad ersetzen. Eine Alternative zum Auto ist möglicherweise auch Carsharing.
  • Sofern das Auto benötigt wird, sollte man zumindest mal den Tarif der Kfz-Versicherung prüfen. Hierbei können ggf. einige 100 Euro pro Jahr gespart werden, ohne weniger Leistungen zu erhalten.

# 6: Sonstige Kosten

  • Versicherungen: Alle Versicherungen prüfen und überflüssige aussortieren (z.B. Handy oder Brillenversicherung)! Für die wichtigen Versicherungen wie Hausrat, Haftpflicht oder Rechtsschutz gibt’s online zahlreiche Leistungsvergleiche. Direktversicherungen sind in der Regel günstiger.
  • Telefon & Internet: Habe ich bereits den günstigsten Tarif. Auch beim Telefon/Internet/Handy kann ein Tarifvergleich zu Einsparungen führen.
  • Leihen statt Kaufen: Statt teurer Kinobesuche häufiger mal in die Videothek gehen.
  • Zeitungen/ Abonnements: Kann ich die Zeitung auch kostenlos online lesen? Möglicherweise kann ich mir die Tageszeitung auch mit den Nachbarn oder Freunden teilen? Probeabos sind günstig bzw. häufig auch kostenlos (Kündigung nicht vergessen).
  • Kleidung: Müssen es immer teure Markenklamotten sein, oder schon mal in Second-Hand Läden geschaut?
  • Fitnessstudio: Fitnessstudios sind teuer und wer nicht regelmäßig hingeht, schmeißt viel Geld zum Fenster hinaus. Eine preiswerte Alternative sind örtliche Sportvereine, die ein breites Sport-Angebot anbieten, aber trotzdem günstige Jahresbeiträge haben. Wer ganz günstig trainieren und in Form kommen möchte, dem empfehle ich das Buch Fit ohne Geräte – trainieren mit dem eigenen Körpergewicht.

# 7: Alles muss raus: Haushalt auflösen

Je näher das Datum für die Auswanderung rückt, desto mehr stellt sich die Frage was eigentlich mit den erworbenen Haushaltsgegenständen, Elektrogeräten, Möbeln, Büchern, DVDs und sonstigen Dingen geschehen soll. Geht es nach Übersee (z.B. in die USA), wird hierfür ein Container benötigt. Ein Umzug mit Container kann aber richtig teuer werden. Außerdem muss man bedenken, dass es möglicherweise ein anderes Stromversorgungssystem gibt und Elektrogeräte nur mit speziellem Adapter nutzbar sind. Im Falle eines Defektes kann das Gerät wegen fehlender Ersatzteile möglicherweise nicht repariert werden. Man muss sich also gut überlegen, ob ein Umzugscontainer lohnt oder ob es nicht besser ist, das meiste hier zu verkaufen. Wer sich für den Verkauf entscheidet, sollte sich mal folgende Webseiten anschauen:

  • Laptops, Handys und Digitalkameras: Verkauf über Wirkaufens.de
  • Bücher, Filme, Spiele: Bei Portalen wie Rebuy.de kann man Bücher, Filme und Spiele zum Festpreis verkaufen. Einfach ISBN Nummer oder Barcode eingeben und schon wird einem der entsprechende Preis angezeigt. Als-Handys lassen sich nach einem ähnlichen Prinzip über Zonzoo.de verkaufen.
  • Alles von Elektrogeräten über Möbel bis zu Schmuck: Ähnlich wie ein Flohmarkt funktionieren Online Kleinanzeigenportale wie eBay-Kleinanzeigen, Quoka.de oder Kalaydo.de. Hier lässt sich im Grunde alles verkaufen. Die Nutzung der Portale kostenlos.